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Später Unfall trübt starkes LMP2 Debüt in Watkins Glen

June 20, 2021 04:47 PM CET 653 Aufrufe
Dank einer starken Vorstellung, inklusive Kampf um den Gesamtsieg in den iRacing 6 Stunden von Watkins Glen hat das Dallara P217 LMP2 Team Nr. 14 hat sich den Respekt von Gegnern wie auch Fans verdient. Aber Unfall mit einem GT3-Fahrzeug kurz vor Rennende bedeutete ein enttäuschendes Ende im ersten LMP2-Start von Fischer Motorsport.

Samstag war ein ganz besonderer Tag für Fischer Motorsport, denn zum ersten Mal in der fast 20-jährigen Geschichte des Teams hatte man einen LMP2 Prototypen in einem Rennen am Start.

Kyle Birnie und sein Bruder Jason aus San Jose, Kalifornien zeigten bereits in allen freien Trainings eine starke Pace im Vorfeld auf das Sechs-Stunden-Rennen auf dem Watkins Glen International in New York, was ihnen den Respekt von den anderen Teams und auch Fans verdiente.

Im Qualifying bestätige Kyle Birnie dann den starken Einstieg des Teams in das Wochenende indem er die viert-schnellste Zeit, eine 1:31.879 setzte, was gerade einmal 0.155 Sekunden hinter der Pole Position lag.

Beim Start zog Kyle Birnie dann direkt auf die dritte Position vor und übernahm mit einem Ausbremsmenöver in die Schickane sogar Position zwei.

Das Rennen war gerade erst eine Minute alt, immer noch auf der ersten Runde, kämpfte Birnie dann in Kurve sechs – auf „The Toe“ (deutsch: Die Zehe) genannt starkes Übersteuern. Mehrere Sekunden lang kämpfte der 31-jährige um die Kontrolle über das Fahrzeug und schaffte es auch einen Einschlag zuvermeiden, fiel dabei aber auf die sechste Position zurück.

„Das war ein krasser Save, da muss ich Kyle Respekt zollen. Ich bin ja der erste, der ihm auch echte Kritik gibt, so ist das bei uns Brüdern halt. Aber das war schon beeindruckende Fahrzeugkontrolle, wow. Ich habe keine Ahnung wie er das Ding vor dem Einschlag in die Mauer bewahrt hat.“, kommentierte Jason Birnie den Vorfall.

Nach dem frühzeitigen Schock verliefen die beiden Stints am Anfang des Rennens für Kyle und das Team ohne weitere Probleme.

Nach einer Stunde und 16 Minuten kam Kyle Birnie dann in Runde 47 zum zweiten Mal an die Box und übergab das Cockpit an Jason, der nun darauf brannte von der fünften Position aus ins Rennen einzugreifen.

Der 34-jährige beeindruckte in seinem ersten LMP2-Start und legte zwei nahezu fehlerlose Stints hin, abgesehen von zwei minimalen Ausritten neben die Streckenmarkierung. Gemeinsam mit einer exzellenten Taktik und Sprit-Management übernahm das Team in Runde 64 und dann wieder in Runde 78 zum ersten Mal die Führung. Der nächste geplante Fahrerwechsel folgte dann in Runde 93.

Nur zweieinhalb Stunden vor dem Rennende, in Runde 126 führte Kyle Birnie das Rennen an und folgte einem anderen LMP2 Prototypen in die Esses. Dabei mussten beide sich durch einigen Verkehr der langsameren Klassen kämpfen als plötzlich eine Corvette GTLM die Tür zumachte. Birnie versuchte noch nach links auszuweichen aber beide Autos berührten sich und die Corvette schlug hart in die Streckenbande ein.

„Ich hatte einen starken Run und die Corvette hatte dem LMP2 direkt vor mir die Tür offen gelassen, von daher dachte ich, dass er uns auch durchlässt. Aber dann hat er in der letzten Sekunde die Tür noch zu gemacht. Ich hatte noch versucht zu reagieren, aber das passierte einfach zu schnell.“, kommentierte Kyle Birnie den Vorfall.

Glücklicherweise für das Team erlitt das Auto dabei selbst keinen Schaden und Birnie konnte die Führung weiterhin behalten, bis zur Runde 129 als der LMP2 Prototyp Nr. 77 von Waffle House Racing mit einem harten Ausbremsmanöver in der Schickane die Führung übernahm.

Runde 179: Knapp über eine Stunde vor Rennende und auf Position zwei liegend, wird der Dallara P217 LMP2 Prototyp Nr. 14 in einen Unfall verwickelt, der das vorzeitige Aus bedeutet

Alles in allem war der Verkehr mit den langsameren Klassen ein omnipräsentes Thema in dem Rennen.

„Es passierte uns ständig, dass wir die langsamen Autos in der Schickane erreichten und dann dahinter bleiben mussten. Da haben wir enorm viel Zeit verloren, was natürlich schon sehr frustrierend ist.“, sagte Jason Birnie.

Nachdem eine weitere Runde Boxenstopps absolviert waren näherte sich nun die letzte Stunde des Rennens. Jason Birnie lag auf Position zwei und befand sich in einem spannenden Dreikampf um den Sieg.

Als in Runde 179 wieder einmal Verkehr aus den langsameren Klassen auftauchte, musste Jason Birnie stark verzögern weil direkt vor ihm ein Porsche 911 GT3 R die Curbs in den Esses falsch erwischte und dabei Übersteuern bekam.

Birnie entschied sich das GT3-Fahrzeug schließlich links zu überholen, was sich aber im Nachhinein als falsche Entscheidung herausstellte, denn der drittplatzierte LMP2 Prototyp direkt dahinter stach rechts in die Lücke, berührte den GT3 Porsche, der wiederum den LMP2 Nr. 14 von Birnie berührte und zu einem schweren Unfall führte, der beide Fahrzeuge zerstörte.

Während Jason Birnie unverletzt dem Auto entsteigen konnte, konnte das Team das Rennen aber leider nicht mehr fortsetzen.

„Falscher Ort zur falschen Zeit. Dumm gelaufen.“, sagte Kyle Birnie zum Replay, sichtbar frustriert aber gleichzeitig erleichtert, dass sein Bruder unverletzt war.

Das Team wurde am Ende als 12. Klassifiziert.

„Wir hatten natürlich auf ein anderes Ende gehofft, aber so ist Racing. Es passieren einfach Sachen, die kannst du nicht kontrollieren. Wir haben sehr viel Positives, was wir von diesem Wochenende mitnehmen können, denke ich. Das wird uns für Le Mans nächsten Monat sicher helfen.“, fügte Kyle Birnie hinzu.

Die 6 Stunden von Watkins Glen waren sozusagen die Generalprobe für das größte Langstreckenrennen des Jahres, die iRacing 24 Stunden von Le Mans nächsten Monat, bei dem das Team auch wieder den LMP2 Prototypen Nr. 14 mit Kyle und Jason Birnie sowie zwei noch zu nennenden Fahrern einsetzen wird.

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